29. Mai 2016 - Hagelorkan in Würzburg
Nach den teils kräftigen Gewittern der vorhergegangenen Tage, waren für den 29. Mai erneut heftige Stürme berechnet worden. Mittags trafen wir uns, bevor wir gemeinsam in Richtung Würzburg fuhren. In Aschaffenburg hatten wir bereits einige kleine Zellen hinter uns gelassen, aber das, was wir abfangen wollten, war die dicke Superzelle, die bereits seit Stunden in Richtung NW unterwegs war, dabei tausende Blitze auf der Blitzortung aufflackern lies und sich langsam in Richtung Spessart bewegte. Nachdem wir bei Aschaffenburg über die Bundesstraße nach Süden abgebogen waren, erwarteten wir eine geniale Ansicht des Gewitters, bis wir nach kurzer Zeit merkten, dass davon auf einmal nicht mehr viel übrig war.
Im ersten Moment waren wir zwar enttäuscht, aber als wir 100km weiter dann plötzlich die nächste Superzelle vor uns hatten, hat wirklich keiner mehr an das erste Gewitter gedacht, aber seht selbst, wie uns die Zelle begrüßte:
Im ersten Moment waren wir zwar enttäuscht, aber als wir 100km weiter dann plötzlich die nächste Superzelle vor uns hatten, hat wirklich keiner mehr an das erste Gewitter gedacht, aber seht selbst, wie uns die Zelle begrüßte:
Wir wussten - Wir dürfen uns nicht treffen lassen - Also sind wir weiter Richtung Osten raus geflohen, die Superzelle, die sich enorm schnell bewegte und mittlerweile fast gradewegs nach Westen scherte, immer im Rücken. Bei Fuchsstadt, einer kleinen Gemeinde neben Würzburg, hatten wir dann endlich etwas Abstand gewonnen und konnten ein paar Bilder machen, als die Superzelle sich von ihrer schönsten Seite zeigte.
Wir haben über Unwetteralarm auch Live-Videos des Gewitters gepostet, um die Leute in der Region zeitnah warnen zu können. In diesem Moment war bereits klar für uns, dass das Gewitter extrem gefährlich ist.
Die Reflektivität auf dem Radar war zu dem Punkt weit über 60 dbZ und die Rotation des ganzen Gebildes war deutlich zu sehen. Dementsprechend sind wir unter die nahegelegene TOTAL Tankstelle geflohen, um uns unterzustellen und den Leuten, die dort waren schon zu vermitteln, dass sie am besten die nächste Zeit erst mal drin bleiben sollen. Wir haben für Euch ein paar Live-Videos gemacht, bis dann letztlich die Verbindung komplett weg war, weil das Netz sofort nach Anfang des Sturmes zusammenbrach.
Live aus dem Unwetter, bevor die Verbindung zusammenbrach.
Knapp eine Stunde später, war zumindest der Hagelsturm, der Hagel bis zu 5 Zentimeter groß mit über 130km/h durch die Gegend feuerte vorbei und verwandelte sich in einen enormen Starkregen, der auch noch die gesamten 3 Stunden Rückfahrt (3 Stunden, weil man bei sintflutartigem Regen einfach nicht schnell fahren kann und die Autobahn allgemein ein riesiges Chaos war) anhielt. Überall auf dem Weg und besonders in Würzburg war Blaulicht, viele Keller waren vollgelaufen, Bäume und Masten umgeknickt und auch der Hagel hat einigen Schaden angerichtet. Den ganzen Rückweg wurden wir quasi von Gewitter zu Gewitter weitergereicht, 3 Stunden Dauergeblitze, Starkregen, zwischendurch Überflutungen und dann selbst zurück daheim noch ein paar neue kräftige Zellen. Ein wirklich ereignisreicher Tag voller Überraschungen.
Auf dem Heimweg gab es immer wieder geniale Blitze zu sehen. Dieser ist mit dem iPhone bei 240fps gefilmt.